REISEREPORT Mecklenburgische Großseenplatte
Unterwegs zwischen Plauer See und Kleiner Müritz
Für Freizeitkapitäne ist die Mecklenburgische Großseenplatte in der Müritz-Elde-Wasserstraßenregion ein beliebtes Reiseziel. Auch wir sind auf der Mecklenburger Großseenplatte mit Müritz, Fleesensee, Kölpinsee und Plauer See auf Erkundungstörn gegangen …
Als größter innerhalb Deutschlands liegender Binnensee zieht die Müritz als Teil der Mecklenburgischen Großseenplatte im gleichnamigen Landkreis jedes Jahr tausende Besucher, Freizeitskipper – und Charterboote an. Vom slawischen Begriff „morze“ wie „Meer“ abstammend, beeindruckt schon die schiere Weite des knapp 117 Quadratkilometer großen Sees, der sich von der Stadt Waren im Norden bis nach Rechlin im Süden auf einer Länge von etwa 29 Kilometern mit einer Breite bis zu 13 Kilometern ausdehnt. Gespeist vom Fluss Elde, dessen Quelle sich südöstlich des Plauer Sees und westlich der Müritz befindet, fließt der riesige See über die Flüsse Elde, Bolter Kanal und Mirower Kanal ab. In der Eiszeit vor über 12.000 Jahren zu einer Endmoränenlandschaft geformt, hat der See heute eine mittlere Tiefe von circa sechs Metern und soll an der tiefsten Stelle 32 Meter tief sein. Um die geschichtsträchtigen Orte an der Müritz ranken sich Mythen und Legenden. Hier lebten Adelsgeschlechter, hier urlaubten Politiker und Prominente vergangener Epochen und auch der größte Bernstein der Welt soll im See verborgen sein. Mit der Einweihung der „Fliegerversuchs- und Lehranstalt am Müritzsee“ im August 1918 schrieb auch der im Süden des Sees gelegene Ort Rechlin Geschichte und gehört mit seinen Hinterlassenschaften heute zu den wichtigsten militärhistorischen Zeugnissen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Bereits zu DDR-Zeiten ein beliebtes Urlaubsziel, wo viele Arbeiter- und Werktätige lange auf einen begehrten FDGB-Ferienplatz warten mussten, sind heute zahlreiche Hotels, Pensionen- und Ferienwohnungen entstanden. Herausgeputzte pittoreske Örtchen, interessante Sehenswürdigkeiten, eine gute Infrastruktur für Radwanderer, Yachtcharterbetriebe und Bootsverleihe garantieren einen spannenden Urlaub inmitten einer einzigartigen Landschaft.
Ausgangspunkt unserer Reise in die Meclenburgische Großseenplatte ist die Charterbasis von Bootscharter Malow im kleinen und verborgenen Örtchen Lenz am Ostufer des Plauer Sees. Am Lenzer Kanal beziehen wir eine 12,80 m lange Charteryacht namens „Sylvana“, und Charter-Mitarbeiter Sylvano Sievert gibt uns bei einer Einweisung folgenden Ratschlag: „Achtet auf die Betonnung und bleibt im Fahrwasser, wir haben momentan extremes Niedrigwasser!“ Unser 13 Tonnen schwerer Verdränger hat einen Tiefgang von 1,10 m, und die Frage nach der Passierbarkeit einer schmalen und flachen Zufahrt zum Jabelschen See winkt der ortskundige Mecklenburger kopfschüttelnd ab – also besser nicht. Noch am späten Nachmittag nehmen wir über den Petersdorfer See zunächst Kurs auf das kleine Städtchen Malchow, dessen Stadthafen nur sechs Kilometer von Lenz entfernt liegt. Auf dem Petersdorfer See, der im Osten von der neuen Autobahnbrücke der A19 Berlin-Rostock überspannt wird, sollte man tunlichst im Fahrwasser bleiben und auf die Betonnung achten. Von Lenz kommend, gibt es etwa 500 m vor der Brücke eine flachen Haken jenseits der roten Tonnen an Backbord. Hinter der Brücke folgt der etwa zwei Kilometer lange Recken, eine schmale Verbindung zum Malchower See. Da die dortige Drehbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von maximal 2,20 m von April bis September täglich von 09.00 Uhr bis 19.30 Uhr zu jeder vollen Stunde öffnet, wollen wir Station im neuen Stadthafen Malchow machen, um am nächsten Tag rechtzeitig aufzubrechen. Da die Pier den Fahrgastschiffen der Weißen Flotte vorbehalten ist, fragen wir per Telefon beim Hafenmeister nach einem Liegeplatz für unseren fast 13 m langen Charterkreuzer. Der gute Mann antwortet zögerlich: „Na ja, einen Platz hätte ich noch. Aber das hängt davon ab, wie ihr mit dem Boot umgehen könnt …“ Ich schaue meinen Mitfahrer und Skipper Jan mit großen Augen an: „Können wir das?“ Ganz vorsichtig, langsam und mit absolutem Fingerspitzengefühl fädelt Jan das Boot im Rückwärtsgang in die zugewiesene und vorletzte Box des wirklich engen Hafens ein. Auf anderen Booten beäugt man das Manöver mit Argwohn, um sich später vor dem Können des Steuermanns zu verneigen. Ohne nur annähernd andere Boote zu berühren, machen wir fest – Millimeterarbeit! Wie wir später erfahren, hat es im Hafen schon einige Charterboot-Steg-Kollisionen gegeben. An dieser Stelle sei nochmal vermerkt, dass je nach Liegeplatz und Schiffslänge ein Hafenmanöver in Malchow Feingefühl erfordert und der Hafen über 35 Liegeplätze verfügt. Die sanitären Anlagen, die mit einem PIN-Code zugänglich sind, präsentieren sich auf internationalem Niveau, top! Wer einmal festgemacht hat, der findet sich in einem wunderbaren Ambiente wieder, das wie magisch zu einem ausgedehnten Landgang einlädt. Farbenfroh restaurierte Fachwerkhäuser und zahlreiche Restaurants laden zum Verweilen ein. Abends, zur blauen Stunde, erstrahlt der Ortskern mit der Malchower Stadtinsel in romantischem Licht. Die gegenüber des Hafens auf der anderen Seeseite liegende Klosterkirche ist in helles Licht gehüllt und davor glitzern die Fontänen eines Springbrunnens mitten im See. Kulinarisch hat man hier die Qual der Wahl, und wir landen zu später Stunde und zum Küchenschluss im Lokal der aus Delhi stammenden Familie des Inders Charanjit Singh. Extra für uns wirft er die Küche wieder an und wir kommen in den Genuss authentischer und vorzüglicher indischer Speisen, wie man es hierzulande wohl nur selten erlebt. Das Restaurant „ekam“ in der Kirchenstraße 7 bekommt eine ultimative Empfehlung!
Am nächsten Morgen halten wir uns pünktlich um 09.00 Uhr in Warteposition, um mit der ersten Brückendrehung weiter in Richtung Müritz zu kommen. Mit einem Abstecher nach Rechlin, dem südlichsten Zipfel der Müritz und der Mecklenburgischen Großseenplatte, ist unser Tagesziel allerdings das etwa höher gelegene Röbel. Vor uns liegen etwa 60 Kilometer Strecke, die wir bei leichtem Wind aus südwestlichen Richtungen und daher ohne nennenswerten Wellengang grob mit sechs Stunden reiner Fahrtzeit veranschlagen. Hinter Malchow werden die Wasserflächen größer und wir gelangen auf den Fleesensee, an dem sich Deutschlands einziger Robinson-Club, ein vornehmes Schlosshotel und das Hotel TUI-Blue-Fleesensee befinden. Schloss Fleesensee hat sich mit stilvollen und hochkarätigen Events einen Namen gemacht. Der gesellschaftliche Höhepunkt ist der alljährliche „Flanierball“ mit einem Mix aus internationaler Kulinarik und Musik. Doch nicht nur an den Ufern des Sees geht es rund, denn der Fleesensee ist auch ein begehrter Angel-Hotspot. Bei einer Länge von etwa fünf Kilometern, einer Breite von 3,2 km und einer durchschnittlichen Tiefe von sechs Metern lauern hier an zahlreichen ufernahen Kanten Hecht, Barsch und Zander. Angelscheine für das gesamte Revier gibt es übrigens bei der Fischerei Müritz-Plau GmbH. Die Wochenkarte schlägt mit 42 Euro für alle Gewässer zu Buche. Tipp: Auf der Webseite der Müritzfischer finden sich im Gewässerverzeichnis detaillierte PDF-Tiefenkarten zu allen Seen zum Downloaden. Für Angler und Skipper können diese Karten durchaus nützlich sein. Wir verlassen den relativ flachen See über den etwa einen Kilometer langen Fleesenkanal im Osten, auf dem es bei Gegenverkehr mit großen Booten schon mal enger werden kann und kommen nun in den bei Anglern ebenfalls sehr beliebten Kölpinsee, der mit etlichen Untiefen und tückischem Flachwasser neben der Fahrrinne aufwartet und befinden uns quasi schon im Herzen der Mecklenburgischen Großseenplatte. Besonders die beiden rot-grünen Tonnenpaare zwischen Göhrener Winkel steuerbords und Dammerower Werder backbords sollte man im Blick behalten. Gleich hinter der Einfahrt in den See gibt es scharf backbords ein ebenfalls gekennzeichnetes Fahrwasser, welches in den dahinter liegenden und „versteckten“ Jabelschen See führt. Angesichts des um uns herum trocken gefallenen Schilfgürtels und den mahnenden Worten Sylvano Sieverts wagen wir keine Experimente und queren treu und brav den etwa sieben Kilometer langen, fünf Kilometer breiten und im Schnitt 3,5 Meter tiefen Kölpinsee. Allerdings fällt uns auf, dass vereinzelt Charterboote und sogar kleine Ausflugsschiffe in den Jabelschen Kanal einfahren. Später erfahren wir dann, dass diese Flachboden-Boote nicht mehr als 80 cm Tiefgang haben.
Wir erreichen den etwa zwei Kilometer langen und sehr idyllischen Reeckkanal, an dem sich links vor der Straßenbrücke der B192 nach Waren der Yachthafen zur Müritz, die von der Firma Yachtcharter Schulz betriebene „Marina Eldenburg“ und ein Fischereihof der Müritzfischer befinden. Am Hauptsitz des bekannten Charterunternehmens können unterschiedlichste Motoryachten und bei den Fischern Angelboote gemietet werden, wir lassen die Marina jedoch links liegen. Schließlich eröffnet sich vor uns die sogenannte Binnenmüritz und die Stadt Waren kommt ins Blickfeld. Jetzt wird es spannend, denn wir wollen die Müritz in einem Ritt der Länge nach überqueren. Trotz Fahrwasserkennzeichnung verlasse ich mich auf die bewährte Kartenwerft-App auf meinem Smartphone und steuere einen GPS-Kurs, der auf der Karte präzise eingezeichnet ist. Hier sei erwähnt, dass man sich bei Niedrigwasser durchaus an die steuerbordseitige grüne Betonnung halten sollte. Bei gut einem Meter Wasser, dass der Müritz seit der letzten Saison fehlt, kann man buchstäblich zusehen, wie flache Areale auf der Karte in der Realität plötzlich ganz flach werden. Wir lassen eine rote Tonne an einem flachen Haken namens „Dicker Baum“ backbords liegen, legen unseren Steuerkurs von 330 Grad fest und es geht schnurstracks geradeaus. So treffen wir die Ansteuerungstonne zwischen den beiden mit Kardinalzeichen gekennzeichneten Untiefen Rosenberg und Rodenberg, schippern an der Ortschaft Ludorf vorbei, deren Hafen weniger als einen Meter Wassertiefe und einen trockengefallenen Strand hat und nehmen, die Marina-Müritz im Claassee außer Acht lassend, im Mittelwasser Kurs auf Zielow mit der späteren Einfahrt in die Kleine Müritz bei Rechlin, die den Abschluss der Mecklenburgischen Großseenplatte bildet. An der Fahrwasserkreuzung südlich der Mini-Insel Burgwall befindet sich die Wasserscheide, und ab sofort gibt es in Richtung Mirow praktisch kaum noch Wasserprobleme. Dennoch sollte man sich gerade hier bei der Ansteuerung des Yachthafens Rechlin an die Tonnen halten und die Steganlagen aus etwas nördlicher Richtung ansteuern. Ich nutze den Zwischenstopp, um mit dem Fahrrad zum „Luftfahrtechnischen Museum Rechlin e.V.“ zu radeln und etwas über die Geschichte und Technik in und um Rechlin zu erfahren. Und da in der ehemaligen Schiffswerft Rechlin früher auch Rettungsboote und Schiffe gebaut wurden, kann man im Museum Einzelstücke von Motorbooten aus DDR-Produktion bestaunen. Historikern, flugbegeisterten und technisch interessierten Menschen sei ein Besuch des einzigartigen Museumsareals auf ehemaligen Sperrgebiet wärmstens empfohlen.
Wir legen wieder ab, halten uns nach dem Richtungswechsel an die nun backbords liegenden grünen Tonnen und schlängeln uns so bis zur Nordspitze der Landzunge des Naturschutzgebietes der Halbinsel Großer Schwerin ins Fahrwasser nach Röbel. Nach vorherigem Anruf bekommen wir einen ruhigen Liegeplatz neben dem Müritzfischer-Fischereihof zugewiesen und treffen den freundlichen Hafenmeister Jean Pollähne. Der mittlerweile von Oliver Wallmüller von der Firma Yachtcharter Schröder bewirtschaftete Servicehafen mit Wassertankstelle bietet alle Annehmlichkeiten eines komfortablen Aufenthalts und ist zugleich Ausgangsbasis für Charterboote. Mit dem Rad fährt man etwa fünf Minuten bis in den Ortskern von Röbel, der neben seiner gut erhaltenen und sanierten Altstadt einige Sehenswürdigkeiten bietet. Eine alte Bockwindmühle, die Pfarrkirche St. Marien, die gotische Stadtkirche St. Nicolai, eine ehemalige Synagoge und der neue Stadthafen sind lohnende Ziele. Eine interessante Entdeckung bei unserem Stadtbummel war der kleine und sehr schön gelegene Bootsverleih von Manfred Stolschewski in der Straße der Deutschen Einheit 21, der eine Reihe von Kleinbooten anbietet und auch für Angelfreunde die passende schwimmende Plattform bereithält.
Am nächsten Tag treten wir den Rückzug an. Vor uns liegt mit knapp 16 Kilometern die zweitkürzeste Etappe unserer Erkundungstour in die Mecklenburgische Großseenplatte. Es geht bis in den Stadthafen Waren, vorbei am Schloss Klink und dem benachbarten Yachthafen. Wieder auf GPS-Kurs, nehmen wir bald das Schloss Klink in Augenschein. Bis 1945 gehörte das Schloss der Adelsfamilie von Schnitzler, deren Spross Karl-Eduard einst Chefpropagandist des DDR-Fernsehens war. Lange hielt sich der Mythos, dass Klink das Schloss von Karl-Eduard von Schnitzler wäre. Doch von den Sowjets beschlagnahmt, war der Neorenaissance-Bau erst Kommandantur, dann Flüchtlingsunterkunft für Vertriebene und später Schulungs- und Erholungsobjekt. Nach der Wende mehrfach verkauft, beherbergt das Schloss heute ein vornehmes Hotel. Interessant ist hingegen auch ein benachbartes Areal, wo im September 2017 eine DDR-Institution, nämlich das zehngeschossige und einst gefragte FDGB-„Müritz-Hotel“ mit 380 Kilo Sprengstoff in einen Haufen Bauschutt zerlegt wurde. Früher verweilten und logierten Prominente und Politiker wie Angela Merkel, Andy Borg, Andrea Berg und Rex Gildo in dem Plattenbau. In Zukunft soll hier ein 400-Betten-Haus für 37 Millionen Euro entstehen, doch noch ist davon nichts zu sehen …
Dafür kommt bald wieder die Stadt Waren mit ihrer markanten Silhouette in Sicht und wir nehmen, dicht an den grünen Tonnen vorbeilaufend, Kurs auf den mit Abstand beliebtesten Yachthafen der Mecklenburgischen Seenplatte. Dabei müssen wir eine Einzelgefahrentonne zwischen den grünen Tonnen w7 und w9 beachten, die bis auf Widerruf im Abstand von mindestens 100 Metern zu passieren ist. Per Telefon beim Warener Hafenmeister Jens Ahlrep angemeldet, bekommen wir einen publikumsnahen Liegeplatz an der Hafenmauer in der Nähe des Hafenmeisterbüros – das passt.. Erwartungsgemäß platzt der „im-jaich Stadthafen“ in der Hochsaison aus allen Nähten. Mehrere Museen, Kunst und Kultur sowie eine Vielzahl von Kneipen von Restaurants sorgen für Kurzweil und Entspannung. Dabei ist das „Müritzeum“, ein multimediales Erlebniszentrum mit Aquarienlandschaft und interaktiven Themenräumen rund um den Müritz-Nationalpark ein absolutes Muss. Doch auch das kleine „Tabak-Whisky & Wein“-Fachgeschäft in der Langen Straße kann sich mit seinem Angebot und einem begehbaren Zigarren-Humidor sehen lassen. Wer Trubel mag, der ist in Waren bestens aufgehoben.
Unsere letzte Station innerhalb der Mecklenburgischen Großseenplatte ist die Stadt Plau am Westufer des Plauer Sees. Der Wasserweg dorthin führt uns wieder zurück über den Kölpin- und den Fleesensee, vorbei an unserem Ausgangsort. Ab Lenzer Kanal nehmen wir zunächst direkten Kartenkurs auf Plau und stellen fest, dass auch hier jede Menge Wasser fehlt. Interessehalber heften wir uns an ein Fahrgastschiff, um zu sehen, welchen Kurs dieses nimmt. Es bleibt dicht an den roten Steuerbord-Tonnen, meidet also alle flacheren Fahrwasserbereiche. Bei der Einfahrt in den Müritz-Elde-Kanal sollte man strikt auf die Betonnung achten, denn auch hier ist es teils bedrohlich flach. Am neuen Fischerhafen werden ankommende Boote von einem Leuchtturm begrüßt und der Stadtanleger nur wenige Meter vor der Schleuse Plau lädt zu einem Landgang ein. Der Ort entpuppt sich als Kleinod. Die von Fachwerk- und Backsteinhäusern geprägte Altstadt, alte Wallanlagen, eine bizarre Hubbrücke und hervorragende Restaurants haben den Luftkurort zum Geheimtipp werden lassen. Zurück über den etwa sechs Kilometer breiten Plauer See, nehmen wir noch ein erfrischendes Bad in den Fluten, bevor wir wieder bei Bootscharter Malow im Lenzer Kanal festmachen. Unser Fazit: Wer die Orte und zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Region um die Mecklenburgische Großseenplatte richtig kennenlernen möchte, der sollte sich vor allem Zeit lassen. Bordfahrräder erweitern den Aktionsradius und die Tourismusbüros halten attraktive Tour- und Freizeitangebote bereit. Susanne Malow, die Chefin der familiären Hafengaststätte, hat eine passende Anekdote auf Lager. „Bei vielen Leuten soll alles ganz schnell gehen. Schnell einen Kaffee, schnell etwas zu essen, schnell weiter. Sie wollen alles auf einmal sehen und hetzen sich im Urlaub regelrecht ab. Es geht aber auch anders. Ein Charterehepaar hat 14 Tage lang nur auf dem Plauer See zugebracht und mir jetzt ein Buch geschickt. Sie haben den ganzen Urlaub lang die Natur, die Sonnenauf- und Untergänge und die Vögel beobachtet. Diese Eindrücke haben für ein dickes Fotoalbum gereicht! Manchmal ist das Gute wirklich nah, wenn man sich Zeit nimmt.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen …